Bei wolkenbruchartigen Regengüssen traf sich eine Gruppe des HKK am Prielhof von Kloster Scheyern zu einer Besichtigung des restaurierten Dachstuhls. Dankenswerterweise hatte sich Pater Lukas Wirth zu einer Führung bereiterklärt.Er begann mit einer Erläuterung der Bau- und Nutzungsgeschichte anhand eines Modells. Ursprünglich gab es hier ganze drei Bauernhöfe, noch bevor das Kloster entstand. Der Kern des jetzigen Prielhofs wurde 1758 – 1771 erbaut. Später gab es Anbauten und teilweise Aufstockungen. Raffiniert wurde der Bau so an das ansteigende Gelände angepasst, dass z. B. die Heuwagen über eine Zufahrtsrampe direkt auf die obere Ebene des Dachbodens fahren und von dort bequem abladen konnten. Ursprünglich mussten sie in den Innenhof, von wo aus die Ernte erst mühevoll hochgeschafft wurde.Leider konnten die Neugierigen vom Dachstuhl nur wenig sehen, denn durch das schlechte Wetter und das schwindende Abendlicht war es so dunkel geworden, dass die Taschenlampenfunktion der Handys gebraucht wurde. Trotzdem war es interessant.Mehr war erkennbar im Erdgeschoss des restaurierten Bautrakts, mit historischen Gewölben, niedrigeren für die Rinder, höheren für die Pferde. In Zukunft werden im früheren Rinderstall wieder Ochsen untergebracht, während der ehemalige Pferdestall als Hofladen genutzt werden soll. Andere Nutzungen, z. B. als Schulungsräume wurden vom Denkmalamt abgelehnt, denn sogar die Nutzung soll sich an der Vergangenheit orientieren: „einmal Stall, immer Stall“. Der Laie fragt sich, ob so rigorose Vorschriften nicht kontraproduktiv sein könnten, denn wenn sich eine Nutzungsart nicht mehr finanziell trägt, kann man sich auch die Restaurierung nicht mehr leisten.Zwar wird die Restaurierung des Prielhofs zu zwei Dritteln aus staatlichen Mitteln gefördert, aber das Kloster selbst muss noch eine gewaltige Summe aufbringen. Wir wünschen Durchhaltevermögen und viel Erfolg bei der umfangreichen, langwierigen Aufgabe, auch die übrigen drei Seiten des Hofes zu restaurieren und ein Nutzungskonzept zu entwickeln, dass die Erhaltung finanziell tragen kann.
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