Neues und Historisches

Krippenrestaurierung nähert sich der Vollendung

Krippenrestaurierung nähert sich der Vollendung

i 27. November von U. Beyer

Es weihnachtet wieder in Pfaffenhofen. Der Christkindlmarkt ist aufgebaut und auch die über 250 Jahre alte Weihnachtskrippe in der Spitalkirche lockt bald wieder Kinder und Erwachsene an.

Von der Adventszeit bis Mitte Februar werden zwölf wechselnde Krippenszenen dargestellt – von der Verkündigung an Maria durch den Engel über die Geburt Jesu und die Flucht nach Ägypten bis hin zur Hochzeit zu Kana. Der Figurenbestand umfasst mehr als 180 bis zu 80 cm große, teilweise sehr individuell gestaltete und prächtig eingekleidete Menschen und Tiere wie Schafe, Pferde, Dromedare und Elefanten. Dazu kommen zahlreiche Requisiten wie Musikinstrumente, Gaben der Heiligen Drei Könige, Waren der Händler im Tempel etc.
Die Menge und Größe der Figuren, ihre Individualität im Gesichtsausdruck und in der Kleidung, die anschaulichen Szenen, in denen sie aufgestellt werden, mit liebevoll ausgesuchten oder hergestellten Requisiten macht die Krippe zu etwas ganz Besonderem, einem wertvollen Stück Kulturerbe, das es zu erhalten gilt, ganz besonders weil sie Jahr für Jahr aufgestellt wird und bei den zahlreichen Besuchern sehr beliebt ist. Das beweisen die vielen Münzen, die im Schlitz des Münz-Mechanismus landen.

Die Krippenfiguren wurden von den Franziskanermönchen, die sich um 1615 in Pfaffenhofen niederließen, wohl nicht selbst geschaffen sondern nach und nach gekauft. Auf einer Figur ist sogar ein Herstellerstempel sichtbar. Die Körper der Figuren sind aus Holz, mit Gelenken ähnlich wie Marionetten, die ältesten Köpfe bestehen aus Wachs, die meisten inzwischen aber aus unempfindlicherem Holz, alle mit ganz individuellen Gesichtern.
Hinzugekauft wird nichts mehr, doch der „Krippenkümmerer“ des Heimat- und Kulturkreises Pfaffenhofen ersetzt schadhafte Requisiten bzw. bastelt neue, was vor allem in der lebendigen Szene „Jesus räumt den Tempel“ oder auf dem Tisch der „Hochzeit zu Kana“ auffällt. Wann welche Szene zu sehen ist, wird zu Beginn der Krippensaison an der Tür der Spitalkirche angeschlagen.

Im Lauf der Jahrhunderte haben sowohl die Figuren als auch die Kulissen gelitten. Der Holzwurm hat daran genagt, Feuchtigkeit hat für Schimmel gesorgt. Deshalb kümmert sich der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen um die fachmännische Restaurierung, finanziert durch staatliche Zuschüsse, hauptsächlich aber durch zahlreiche Spenden, kleine und große. Manche Krippenfreunde spenden sogar wiederholt erkleckliche Sümmchen. Allen sei hier wieder herzlichst gedankt.

Die Restaurierung erfolgt „denkmalgerecht“, das heißt, der Charakter der Krippe bleibt gewahrt, so dass bei vielen keine Veränderung bemerkbar ist. Allerdings sehen Jesus und seine Zeitgenossen jetzt nicht mehr räudig aus, Farbschäden wurden ausgebessert und alle menschlichen Figuren bekamen neue Sockel, damit sie ihre Position verändern und ohne Beschädigung wieder aufgeständert werden können. So etwas fällt dem Betrachter natürlich kaum auf. Auch der schadhafte Münz-Mechanismus für Beleuchtung und Glockenspiel wurde erneuert und funktioniert jetzt reibungslos. Und dem Holzwurm wurde der Garaus gemacht – hoffentlich auf Dauer.

Weil die Krippe Jahr für Jahr wieder aufgestellt wird, bleiben für die Restaurierungsarbeiten nur die „krippenfreien“ Monate, deshalb ziehen sie sich über Jahre hin. Die Figuren sind mittlerweile alle fertig. Jetzt sind die Kulissen der Tempelszenen dran. Mit der Fertigstellung kann bestenfalls Ende 2026 gerechnet werden.

Bis dahin ist der Verein weiterhin dankbar für jede noch so kleine Spende unter dem Stichwort "Krippenrenovierung" auf das Konto DE 90 721 516 50 000 000 6718. Die wertvolle Pfaffenhofener Weihnachtskrippe ist es mehr als wert.


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