Neues und Historisches

Griesbach – eine besondere Kirchenführung für HKK-Mitglieder Griesbach – eine besondere Kirchenführung für HKK-Mitglieder

Griesbach – eine besondere Kirchenführung für HKK-Mitglieder

i 16. August von U. Beyer

Beim Monatstreffen im August zeigte der Heimatforscher Reinhard Haiplik Mitgliedern seines Vereins, des Heimat- und Kulturkreises Pfaffenhofen, die idyllisch gelegene romanische Kirche St. Petri zwischen Uttenhofen und Walkersbach.
Sie ist für unsere Region außergewöhnlich, weil sie aus unverputztem Backstein besteht. Man nimmt an, dass sie sich noch im Rohbau befindet, denn sogar die Gerüstlöcher sind alle noch offen.
Der Turm-Unterbau stammt noch aus dem 13. Jahrhundert, ist also mehr als 700 Jahre alt. Die besonders dicken Mauern des Turms, der zwei Drittel des gesamten Baus einnimmt, diente in Kriegszeiten offenbar als Zufluchtsort. Er beherbergt auch den „Chor“, d. h. den Altarraum.
Im Lauf der Zeit wurde das Kirchlein wiederholt der gängigen Mode angepasst: Der Bauzeit entsprechend zeigt es romanische Elemente des Mittelalters: dicke Mauern, ein niedriges Rundbogenportal, an der Turmfassade ein Bogenfries und ein sogenanntes „Deutsches Band“.
Gotische Elemente sind z. B. die langen Turmöffnungen und das Spitzbogenfenster im Glockengeschoss. Mehr sind es im Innenraum: das spitz zulaufende Sterngewölbe im Chor, die gotische Holzdecke und drei Figuren: die Petrusfigur am Altar sowie links und rechts der Heilige Sebastian und die Muttergottes mit dem Kind, das nicht ihr, sondern dem Betrachter zugewandt ist. Außergewöhnlich ist, dass sie eine Birne statt eines Apfels in der Hand hält.
Der wunderbar restaurierte Altar – ein Gehäuse für die Petrusfigur - zeigt die klare Linie der Renaissance mit kunstvoll verzierten, goldglänzenden Flächen.
Später wurden noch die Fenster vergrößert und barockisiert, wie man schon von außen sieht.
Zum Glück finden hier noch Gottesdienste statt, z. B. an „Peter und Paul“, dem 29. Juni. Da kann man nebenbei die Schönheit des Kirchenraums auf sich wirken lassen.
Eine besondere Überraschung war für die HKK-Mitglieder bei ihrer Besichtigung geboten: Der Zugang zum Dachboden stand offen, so konnten die Neugierigsten ausnahmsweise sogar den Dachstuhl begutachten und in den Turm klettern: über das Chorgewölbe und schmale, steile Holztreppchen immer höher. Nur die Mutigsten krochen bis hinauf zum Glockenstuhl, ließen vorsichtig die Glocke einmal erklingen, lugten nach draußen auf den Dachfirst des Kirchenraums, machten aber leider keine Fotos mehr. Es führte noch ein weiteres Treppchen unter das Satteldach des Turms, aber da verließ uns doch der Mut, denn es wurde immer enger und durch die Bodenritzen konnte man in die Tiefe sehen.
In der Vergangenheit war die Kirche schon sehr heruntergekommen, wurde aber inzwischen sorgfältig restauriert und macht einen sehr gepflegten Eindruck.

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