Zum dritten Mal hat der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen im Rahmen eines Wettbewerbs gepflegte historische Gebäude ausgezeichnet.Das stattliche Göbelsbacher Pfarrhaus von 1736 ist Kern eines prächtigen dörflichen Anwesens mit Nebengebäuden, prchtigem Nussbaum und gepflegtem Bauerngarten. Seit Jahrzehnten engagieren sich die Eigentümer für die stilgerechte Erhaltung, z. B. mit Holz aus dem eigenen Wald für den vorbildlich restaurierten Dachstuhl. Das Äußere ist bereits perfekt instandgesetzt, während im Inneren die Arbeiten voranschreiten.Eine Nummer kleiner, aber nicht weniger beachtenswert ist das Einfamilienhaus am Bugscharrn 1 mit seinen Sprossenfenstern und grünen Fensterläden, ziemlich versteckt hinter Bäumen, Büschen, und Weinlaub. Erbaut im Jahre 1930 blieb es äußerlich fast völlig unverändert, sogar der Verputz ist noch original. Bei notwendigen Sanierungen und Umbauten wurde darauf geachtet, den ursprünglichen Charakter des Hauses beizubehalten. So ist es als gutes Beispiel für seine Bauzeit erhalten geblieben.Schwer damit vergleichbar ist das historische Fabrikgebäude von Nährmittel Hipp. Seit der Firmengründung in den 1930-er Jahren blieb der Haupttrakt äußerlich unverändert. Zwei gepflegte Innenräume im Erdgeschoss enthalten noch die alten, imposanten Gerätschaften als Kern für ein Werksmuseum, das zukünftig weiter ausgebaut werden soll. So bleibt ein Zeugnis der wirtschaftlichen Entwicklung Pfaffenhofens und ein Merkmal des historischen Stadtbilds erhalten.Diese drei Gebäude wurden mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Die Siegerplakette jedoch ging an das stadtbildprägende „Ritterhaus“ am Hauptplatz 41, benannt nach einem früheren Besitzer. Das repräsentative Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ist eines der ältesten und geschichtlich bedeutendsten Häuser der Stadt. Der Zahn der Zeit hatte jedoch emsig daran genagt. Im Lauf der Jahrhunderte hatte es sich auf einer Seite gesenkt, Zwischenwände wurden eingezogen um Wohnraum für mehr Menschen zu schaffen, Witterungseinflüsse und unsachgemäßer Anstrich beschädigten die kunstvollen Stuckdecken etc. etc. Doch zwischen 2008 und 2021 wurde es von Grund auf mustergültig restauriert. Dabei wurde nicht nur die Schönheit der Barockfassade und der originalen Stuckdecken zur vollen Geltung gebracht, sondern auch die Raumstruktur mit ihren eindrucksvollen Gewölben wieder freigelegt. So bleibt ein wertvolles Baudenkmal der Stadt wieder auf lange Zeit in alter Pracht erhalten. Der Mit-Eigentümer Hans Baierl betont, dass ihn die Beschäftigung mit dem historischen Gebäude mit Ehrfurcht erfüllt habe, denn das eigene Leben sei nur ein Wimpernschlag im Vergleich mit dessen langer Geschichte. Er sehe sich nicht als Eigentümer, sondern als Kümmerer, der das Gebäude für die kommenden Generationen bewahrt. Mit dem „Pfaffenhofener Erhaltungspreis“ beabsichtigt der Heimat- und Kulturkreis, das Bewusstsein für bauliches Kulturerbe sowie die Qualität und Schönheit alter Handwerkskunst zu fördern, und hofft, dass dadurch die Wertschätzung alter Häuser steigt und mehr davon erhalten bleiben, auch im Sinne der Nachhaltigkeit.Dieses Jahr waren die Gebäudetypen so unterschiedlich, dass der Jury die Entscheidung nicht leichtgefallen ist. Deshalb wird in Zukunft auf bessere Vergleichbarkeit der Wettbewerbsteilnehmer geachtet. Im kommenden Jahr sind z. B. Einfamilienhäuser aus der Nachkriegszeit oder ähnliche zur Teilnahme aufgerufen. Vorschläge sind jederzeit willkommen.
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