Einblick in die Geschichte der Weihnachtskrippentradition und in die Restaurierung der Spitalkirchenkrippe gab der Pfaffenhofener Hans Rath mit seinem Vortrag im Hofbergsaal.Schon im 6. Jahrhundert legte man zur Veranschaulichung des Weihnachtsgeschehens ein Wickelkind in eine Krippe zwischen Ochs und Esel. Auch der heilige Franz von Assisi stellte in einer Waldhöhle eine lebendige Krippenszene zur Illustration seiner Weihnachtspredigt dar. Daraus entwickelte sich ein fester Brauch in Gotteshäusern. Allmählich kamen zur Heiligen Familie mit Ochs und Esel weitere Figuren dazu. Mit Beginn der Reformationszeit 1517 regte sich zwar Widerstand, doch bereits 1550 sind wieder Krippendarstellungen der Jesuiten und der Franziskaner belegt. Franz von Assisi und der Franziskanerorden schaffen die Verbindung zur Spitalkirche, die ja vor der Säkularisierung Teil des Franziskanerklosters war. Die Figurengröße in der Spitalkirchenkrippe von bis zu 80 cm entspricht den "Jesuitenfiguren". Die Blütezeit der kirchlichen Krippen kam im Zeitalter des Barock, vor allem in Süddeutschland. Dazu gehört die Krippe in der Pfaffenhofener Spitalkirche, die um 1717 von den Franziskanern erbaut worden war. Jedoch knapp hundert Jahre später kam mit der Säkularisation ein Verbot, in Kirchen Krippen aufzustellen. Dadurch wurde die Weihnachtskrippe in den privaten Bereich gedrängt . 1830 jedoch nahm König Ludwig I für Bayern das Verbot wieder zurück. Seitdem wird die Spitalkirchenkrippe wieder regelmäßig aufgestellt. Mit der Zeit haben die Figuren und Kulissen gelitten und wurden immer wieder restauriert und renoviert. Hans Rath berichtete über ihre Geschichte und würdigte in seinem Vortrag alle, die sich in der Vergangenheit um die Krippe verdient gemacht haben und dankte allen, die zur Finanzierung der Restaurierung beigetragen haben und noch beitragen. Seit 2019 kümmert sich der Heimat- und Kulturkreis mit Genehmigung der Heiliggeist und Grisch'schen Fundationsstiftung maßgeblich um die Restaurierung, während die Lagerräume auf Kosten der Stadt inzwischen optimiert wurden. Die aufmerksamen Zuhörer bekamen interessante Fotos zu sehen, z. B. defekte und restaurierte Figuren, Bilder von der Inventarisierung, von einzelnen Finimenti, d. h. Requisiten etc. Die Begeisterung des Referenten sprang auf die - unter Berücksichtigung der geltenden Coronaregeln sehr zahlreichen - Zuhörer über, so dass ein ansehnliches Sümmchen an Spenden für die Restaurierung zusammenkam, für die sich der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen recht herzlich bedankt.Foto: Hans Rath
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