Seit 2014 kämpft der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen für die Beibehaltung des Denkmalschutzes für Fassaden, hinter denen ein Neubau entstanden ist. Nun hat er einen Teilerfolg errungen.Solche verbliebenen Fassaden verloren nach einer neuen Richtlinie im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) den Denkmalstatus, so z.B. Hauptplatz 7, ehemals Weilhammer, heute ein Schuhgeschäft. Gleiches war zu erwarten für die Fassade des ehemaligen Café Herb, Hauptplatz 37.Jahrelang stand es leer, bis sich die Pfaffenhofener Familie Nischwitz erbarmte und es kaufte, damit die kunstvoll gestalteten Neurokoko-Fassade nicht weiter dem Verfall preisgegeben war. Mit Genehmigung des Landratsamts errichteten die neuen Besitzer dahinter ein modernes Geschäftshaus. Die bröckelige historische Fassade wurde unter hohem Aufwand stabilisiert und denkmalgerecht restauriert - in Absprache mit dem BLfD. So mussten z. B. die Fenster in kostspieliger Handarbeit abgeschliffen werden. Und das, obwohl eigentlich zu erwarten war, dass das Gebäude und also auch die Fassade von der Denkmalliste gestrichen würde. Briefe an Denkmalgremien sowie ein Gespräch mit Spitzenvertretern des BLfD konnten kein grundsätzliches Umdenken bewirken. Doch im konkreten Fall des ehemaligen Café Herb gaben die neuen Besitzer und der Heimat- und Kulturkreis nicht auf. Hartnäckiges Nachhaken führte schließlich zum Erfolg. Am 26. Juli 2018 wurde das Objekt noch einmal besichtigt und begutachtet - mit positivem Ergebnis. Das begründende Schreiben vom BLfD trägt das Datum vom 26. 11. 2018 und endet mit den Worten: "Aufgrund der besonderen Bedeutung des Anwesens hinsichtlich der städtebaulichen Entwicklung sowie für die Ortsgeschichte der Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm wird die Fassade des Gebäudes weiterhin als Einzelbaudenkmal in der Denkmalliste geführt."Dies kann für die Eigentümer von Vorteil sein, denn damit sind Fördergelder für zukünftige Erhaltungsmaßnahmen möglich - wenn auch nicht sicher. Und die Pfaffenhofener Bürger können darauf bauen, dass die vertraute Fassade unter besonderem Schutz steht. Bleibt zu hoffen, dass sie beim nächsten Anstrich wieder in freundlicherem, dezentem Gelb erstrahlen darf, wie es die letzten Jahrzehnte war, als das gesamte Gebäude noch unter Denkmalschutz stand.U. Beyer, Januar 2019
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