Der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen hat alle Direktkandidatinnen und Direktkandidaten im Stimmkreis Pfaffenhofen im Rahmen der bevorstehenden Landtagswahl mit Fragen zur Denkmalpflege und Baukultur konfrontiert, die vom Denkmalnetz Bayern formuliert worden sind.Von den acht Direktkandidatinnen und -kandidaten haben nur Herr Karl Straub (CSU), Herr Roland Dörfler (Bündnis90/Die Grünen) und Herr Moritz Fuchs (Die Linke) die Fragen beantwortet.Herr Karl Straub misst dem Denkmalschutz schon deshalb hohe Bedeutung zu, da auch seine Gattin ein denkmalgeschütztes Gebäude erworben hat. Er weiß den Erhalt des kulturellen Erbes sehr zu schätzen, was nicht immer gelingt, wie man am Beispiel der Mühle Stockau in Reichertshofen sehen kann. Bei der verständlichen Forderung nach höheren Zuschüssen für Privateigentümer verweist er auf die Einhaltung der Schuldenbremse im Staatshaushalt. Beim Erhalt der Denkmäler müsse das Machbare mit dem Möglichen verbunden werden; denn Denkmäler, die auf Grund von hohen Auflagen in sich zusammenfallen, helfen schlussendlich niemandem. Eine stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit sei zwar wünschenswert, aber ein großer Teil der Bevölkerung zeige sich hier weniger engagiert als z.B. der Heimat- und Kulturkreis. Innerhalb der CSU bestehe aber ein sehr hohes Bewusstsein für den Erhalt der Orts- und Stadtbilder. Was die Situation in der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises anbelangt, so kann er keine Defizite in der Qualifikation feststellen. Für Herrn Roland Dörfler sind der Denkmalschutz und die Baukultur ebenfalls von großer Bedeutung; denn es gilt das historische Erbe und damit unsere kulturelle Identität zu pflegen und zu bewahren. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es notwendig, höhere Fördermittel für Privateigentümer zur Verfügung zu stellen, auch um dringend benötigten Wohnraum zu erhalten. Renovierung statt Abriss müsse daher oberste Priorität haben; denn dies diene sowohl der Nachhaltigkeit als auch dem Klimaschutz. Jedes Gebäude, das nicht abgerissen wird, bedeute Ressourcenerhalt, Müllvermeidung und Energieeinsparung. Als zweiter Bürgermeister von Pfaffenhofen hat er sich für eine verbindliche Gestaltungssatzung im Bereich der Altstadt eingesetzt – mit dem Ziel, den Ensembleschutz auch in Zukunft zu gewährleisten. Um all diese Ziele zu erreichen, sei es notwendig, die Qualifikation in den Unteren Denkmalschutzbehörden durch Weiterbildungsmaßnahmen zu verbessern und auch stets die Öffentlichkeit so weit wie möglich zu beteiligen. Für Moritz Fuchs und die Linke ist der Denkmalschutz wichtig, denn er bewahre nicht nur historische Gebäude, sondern auch das kulturelle Gedächtnis und die Identität einer Region. Dazu gehöre auch das Erinnern an demokratische und antifaschistische Ereignisse. Generell müsse mehr in bestehende Gebäude investiert werden anstatt immer neue Flächen mit Neubauten zu versiegeln. Mit öffentlichen Geldern geförderter Wohnraum dürfe aber nicht zu Wucherpreisen vermietet werden. Denkmalschutz und Energiewende müssten nicht in Konflikt stehen. Moderne Energiestandards seien auch beim Erhalt alter Bausubstanz anzustreben. Auch für die Linke in Bayern ist Denkmalschutz gleichzeitig praktizierter Klimaschutz, um eine nachhaltige Bauwende zu fördern. Der Erhalt von Baudenkmälern müsse auch zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen beitragen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit sollte selbstverständlich sein. Generell solle das Bewusstsein von Denkmalpflege, Denkmalschutz und Baukultur in der Gesellschaft mit Hilfe von Bildungsprogrammen für alle Altersgruppen gestärkt werden.
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